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1. MUT-MACH-Kundgebung in Frankenberg

Danke an die Initiatoren der “Mut-Mach“-Kundgebung in Frankenberg, die am 10.3. statt fand. Diese wurde von über 100 mutigen Bürgern besucht und die einstündige Versammlung mit wertvollem Inhalt war sehr schnell zu Ende.

  • 1. MUT-MACH-Kundgebung am 10.03.

Es blieb der starke Eindruck, dass eine Fortsetzung folgen muss.

Vergesst das Alte, es beginnt etwas NEUES!

Thema der letzten Kundgebung am Mittwoch, den 10.3.2021

Nachfolgend der Text eines Liedes, das eine 10-jährige Schülerin mutig (ohne Begleitung) laut vorgetrug. Ebenso sind die wertschätzenden und gleichzeitig zum Nachdenken anregenden Redebeiträge von Anja und von Lutz Hoffmann (Schwimmschule Hoffmann in Sachsenburg) zu finden.

Neben spontanen Wortmeldungen verschiedener Bürger, war auch Künstler Rolf Pönicke alias Ritter Harras am Programm beteiligt.

Ein großes Danke an alle.

Wir freuen uns auf weitere Mitwirkende, Redner/innen und kunstlerische Artikulationen von Frankenbergern. Auch auf persönliche Geschichten, was die Coronapolitik in einzelnen Leben verändert hat.

Schreiben Sie einfach direkt eine Email an das Orgateam in Frankenberg unter frankenberg@mittelsachsen.jetzt mit ihren Ideen und Vorschlägen.

Seien auch Sie ein Mut- und Munter-Macher!
Vorwort Anja Hoffmann

Diese Kundgebung wurde von Eva und Nicolas Sihombing ins Leben gerufen. Die beiden betreiben in Döbeln eine Kaffeerösterei. Durch den Lockdown haben beide sehr große Einbußen zu beklagen
und verbreiten TROTZDEM so viel MUT.

Wir haben Eva und Nicolas in Hainichen kennengelernt. Das Konzept ihrer Kundgebung hat uns sehr gut gefallen. Mit sachlichen Beiträgen, mit wunderschönen Liedern und mit der Möglichkeit jedem Teilnehmer Gehör zu verschaffen, hat die Familie Sihombing eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, diese Krise gemeinsam und solidarisch zu meistern.

Aus diesem Grund stehen wir heute hier. Wir möchten auch in Frankenberg diese Art von Kundgebung etablieren.


Redebeitrag Anja Hoffmann

Seit langem brennt mir ein anderes wichtiges Thema unter den Nägeln. „Die Schulschließungen“

Seit Dezember betreuen wir ALLE (Polizisten im Schichtdienst, Krankenschwester, Hebammen, Bäcker….) unsere Kinder im Homeschooling. Es ist ein täglicher Spagat zwischen der Koordination der verschiedenen Klassenstufen mit der eigentlichen Arbeit, dem Haushalt und den Existenzsorgen. Es gilt fast täglich Tränen zu trocknen. Zumindest war dem so bis vor drei Wochen. Die Regierung hat beschlossen, Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen. Auch die Abschlussklassen konnten den Unterricht wieder aufnehmen. Diese Öffnungen begrüße ich prinzipiell, doch es gibt mehrere ABER. Warum ist es wichtiger, Kleinkinder in die Krippe zu bringen, ABER die Oberschüler bleiben weiterhin zu Hause? Warum darf der Grundschüler in seine Klasse, ABER die Oberschüler bleiben zu Hause? Ich als erwachsener Mensch, ich als Mutter kann diese Frage meiner 15jährigen Tochter nicht beantworten. Seit Dezember ist sie zu Hause und muss sich selbständig um ihre Lernaufgaben kümmern. Sie kam damit ganz gut zurecht, nur hört ihr und unser Verständnis dann auf, wenn es um neue Themengebiete geht. Es wird von den Schülern verlangt, sich neue Themen selbst beizubringen. Wie kann das funktionieren? Dazu möchte ich ganz kurz auf den Beruf des Lehrers eingehen:

Ein Lehrer hat im jahrelangen Studium (die Regelstudienzeit beträgt zw. acht und zehn Semestern) viele Fähigkeiten erlernt. Er hat eine fundierte fachwissenschaftliche und pädagogisch-didaktische Ausbildung. Ein Lehrer zeichnet sich durch soziale Kompetenz, Belastbarkeit und Optimismus aus. Als Lehrer muss man seine Schüler motivieren können, sonst wird die Vermittlung von Unterrichtsstoff nicht gelingen. Genau in dieser Berufsbeschreibung steckt nun die Misere. Wie kann von Schülern der Oberschule verlang werden, sich diese Attribute zu verinnerlichen und sich zielstrebig und motiviert Lernstoff anzueignen? Wie kann von den Eltern, die meist einer Arbeit nachgehen oder von Frauen, die gerade frisch entbunden haben, oder vom Vater, der vom Nachtdienst kommt, es gibt noch so viele Beispiele… wie kann hier vorausgesetzt werden, dass diese Lernzeit durch uns Eltern adäquat betreut und begleitet werden kann?

Wie kann der Bildungsminister glauben, dass unter diesen Bedingungen auch nur ein kleiner Lernerfolg erzielt wird? Wie kann ein Bildungsminister, wie kann die Politik vor den besorgten Eltern stehen und behaupten, dass wir unseren Kindern vertrauen sollen? Dass unsere Kinder schon klar kommen und dass sie an dieser Situation nur wachsen können? Es sind Behauptungen von ganz oben, da keiner dieser „Entscheider“ täglich in die blassen, traurigen und demotivierten Kinderaugen schaut. Für diese Kinder fühlt sich die aktuelle Situation wie eine Einbahnstraße an. Es gibt kaum noch aufmunternde Worte, die wir Eltern nicht schon mehrmals gesagt haben. Ich habe das Gefühl, dass man sich die Entscheidung gegen die Öffnung der Oberschule leicht gemacht hat. Es entsteht der Eindruck, dass die Politik davon ausgeht, dass das Homeschooling der Oberschüler vertretbar ist. DENN die kümmern sich ja, die bekommen das schon hin. Wie muss es für Eltern sein, die morgens früh das Haus verlassen und im späten Nachmittag wieder nach Hause kommen? Dieses Wissen, dass in dieser Zeit die zum Beispiel 12jährige Tochter alleine klarkommen musste, muss die Hölle sein.

Nun werden am Montag die Oberschulen wieder im Wechselmodell für die Schüler geöffnet sein. Dies allerdings nur mit einer Eintrittskarte. Nur mit einer ärztlichen Bescheinigung oder durch einen Test auf das Corona Virus SARS-CoV-2 mit negativem Testergebnis, darf das Schulgebäude betreten werden. Mit welcher logischen Begründung wird an der Oberschule dieser Aufwand betrieben? An den Grundschulen besteht aktuell keine Testpflicht. Die Grundschüler dürfen sich freiwillig einem Schnelltest unterziehen. Die Grundschüler dürfen sich aber auch im gesamten Klassenverband, in genau demselben Klassenzimmer und an jedem Wochentag in der Grundschule einfinden. Was ist in Bezug auf die Gefahr der Verbreitung von COVID 19 bei Grundschülern und Kindergartenkindern anders als bei Oberschülern? Ich konnte darauf keine Antwort finden. Nur wieder die Vermutung, dass die Politik davon ausgeht, dass dieses Wechselmodell für Oberschüler schon ausreichend ist und durchaus den Schülern zuzumuten ist.

Ich bin sehr erschrocken darüber, welche gravierenden Schäden in Bezug auf das Bildungsniveau der Schüler entstanden sind. Mir kann niemand mehr die Sorge nehmen, dass bei unseren Kindern eine große Lücke entstanden ist. Wie kann man jetzt noch davon ausgehen, dass der Lehrplan eingehalten werden kann? Diese unzulängliche Situation wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Ich habe für mich entschieden, den Druck rauszunehmen. Ich werde meine Tochter nicht permanent drängen, den Schulstoff vom Lernsax pünktlich abzugeben. Ich werde sie nicht mehr um sieben wecken, damit sie pünktlich am Computer sitzt. Und wisst ihr warum? Weil sie nicht mehr kann. Sie möchte nicht mehr alleine am Rechner sitzen, sie möchte nicht durch Youtube rausfinden wie sich zum Beispiel die Chemische Reaktion erklären lässt. Nein, sie möchte endlich wieder am Präsenzunterricht teilnehmen und durch einen Lehrer beigebracht bekommen, was gerade im Lehrplan relevant ist. Denn dies Vermittlung des Unterrichts ist die Arbeit vom Lehrer, der dafür sein Geld bekommt und der seinen Beruf aus Überzeugung erlern hat. Ich kann nur an alle Eltern appellieren, sich nicht durch die Schule vorschreiben zu lassen, was das eigene Kind am Tag erledigen muss. Denn jedes Kind ist individuell, jedes Elternhaus hat andere Voraussetzungen und keiner kann die Situation zu Hause so gut einschätzen wie wir Eltern.

Abschließend möchte ich noch auf die Situation bei uns zu Hause eingehen. Wie ihr wisst, ist die Schwimmschule Hoffmann gerade in einer schwierigen Situation. Zum Verständnis, gerade für diejenigen, die immer sagen: „Dann müssen die eben woanders arbeiten gehen!“ Unsere Schwimmschule befindet sich nach wie vor im technischen Betrieb. Heizung, Dosieranlagen, Pumpen – alles muss laufen, erst recht bei Frostgefahr. Die Wartungs- und Unterhaltsarbeiten sind täglich zu erledigen, und es muss immer jemand vor Ort sein, der das alles beherrscht! Wir waren und sind nach wie vor startbereit, und haben seit November alle 2 Wochen auf Öffnung gehofft! Wie jeder andere Dienstleister, Händler und Gastrobetrieb auch gehofft hat und für den Neustart vorbereitet sein musste! Außerdem hatten wir alle drei schulpflichtigen Kinder in Betreuung.

Allerdings möchte ich auch betonen, dass wir privat gut um die Runden kommen. Ich war positiv überrascht, wie unbürokratisch und schnell die Hartz VI Beantragung im Dezember 2020 gelaufen ist. Die Mitarbeiterin fragte uns am Telefon, warum wir uns nicht schon im 1. Lockdown gemeldet haben – wir standen ja komplett ohne Einnahmen da – abgesehen von der Soforthilfe, die man jedoch nur für Fixkosten des Betriebes nehmen durfte! Schon einen Tag nach der Beantragung hat uns eine sehr freundliche Mitarbeiterin vom Jobcenter angerufen und uns telefonisch über die Bewilligung informiert. Vielen Dank dafür. Außerdem möchte ich mich bei meiner Familie, vor allem bei meiner Zwillingsschwester und bei meinen Freunden bedanken. Wir erfahren viel Zuspruch und Kraft. Dieser Rückhalt trägt uns durch diese Zeit.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Nun möchte meine Tochter ein kurzes Lied vortragen.


Redebeitrag Christiane Thümer

Unsere Motivation und Vision

Wir sehen die vielen Ursachen existenzieller Not, die Spaltung, die sich durch Familien und Freunde zieht und wir sehen eins: Mit den Maßnahmen, die 2020 getroffen wurden, geht der Verlust unserer
freiheitlichdemokratischen Grundordnung auf dem Wege des Notstandsrechts einher.

Wir haben uns zusammengefunden, um ein anderes Miteinander zu schaffen. Eine Gesellschaft, die liebevoll und achtsam miteinander umgeht, die die Werte des Grundgesetzes hochhält und auch lebt.
Über eine fachübergreifend besetzte Expertenkommission sind konstruktive Lösungswege aus der Krise zu erarbeiten, welche allen Bedürfnissen Rechnung tragen und alle Fakten sachlich berücksichtigen.

Die Maßnahmen sind sofort aufzuheben, wenn nicht eine klare Evidenz zu ihrer Nützlichkeit vorgelegt wird. Wir leben in einer Zeit, in der wir durch die Politik und Medien in einem Zustand der ständigen Angst und Sorge gehalten werden. Dies geschieht durch mangelnde Aufklärung und irreführende Kommunikation mit alarmierenden Zahlen, die ohne Verhältnisgrößen als Beweis für eine hohe Gefährdung dargestellt werden.

Alle Bedürfnisse sollten gleichberechtigt gehört werden.

Viele von uns leben in einem Angstzustand. Einige befürchten eine Ansteckung oder den Verlust der Arbeit, andere den finanziellen Ruin, Ächtung durch die Gesellschaft oder den Verlust der Grundrechte.
Jeder Mensch erlebt eine andere Facette von Angst, aber für alle gilt: wir sind in dieser Angst gefangen und kaum noch fähig, unserem Gegenüber offen und wertfrei zu begegnen. Statt miteinander zu reden und Lösungen zu finden, verhärten sich die Fronten.

Unsere Sorge gilt den Menschen, die deshalb Schaden nehmen: Menschen, deren Operationen verschoben oder gar abgesagt werden, Menschen, die aus Angst nicht oder zu spät zum Arzt gehen, Menschen, die einsam unter der Isolation leiden oder durch die Maßnahmen eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten erleiden. Ganz klar respektieren wir die Furcht unserer Mitbürger vor Krankheit und Tod, wir akzeptieren aber nicht, dass alle anderen Krankheiten nur einer einzigen untergeordnet werden und ein wissenschaftlicher sowie gesellschaftlicher und sozialer Diskurs mit aller Macht vermieden wird. Sollten dabei Fakten verzerrt oder unterschlagen worden sein, ist die juristische Aufarbeitung unerlässlich.

Wir möchten euch einladen, diesen Weg mit uns zu gehen. Lasst uns aufeinander zugehen, die Meinungen und Ängste des Gegenübers sehen, verstehen und akzeptieren: um dann lösungsorientiert gemeinsam weiter zu gehen.


Redebeitrag Lutz Hoffmann

Vorhin auf GMX, ein Statement vom Psychologe Prof. Ulrich Wagner:

Nach Monaten von Einschränkungen haben die Menschen das Gefühl, dass sich an der Lage ohnehin nichts ändert, egal wie sie sich verhalten. „Man nennt das gelernte Hilflosigkeit“, erklärt der Marburger Psychologe. Darauf gebe es drei mögliche Reaktionen: „Ich werde depressiv, ich werde aufsässig oder ich lasse es laufen.“ Alle drei Reaktionen seien bereits zu beobachten, sagt Wagner. Er glaubt, dass sich alle drei noch verstärken werden.

Also bitte nicht depressiv werden, noch alles laufen lassen! Dann lieber ein wenig aufsässig, oder?

Zu unserer Situation:

  • Im 8. Monat der Zwangsschließung. 8 Monate ohne selbst erwirtschaftete Umsätze.
  • Hilfen durch Staat wurden Ende Oktober versprochen: unbürokratisch, schnell, unkompliziert. Diese sind dann bürokratisch, langsam und kompliziert geworden. am 3.3. Rest der Novemberhilfe, Dezember? Ü3?
  • Zumal ja nun seit gestern alle Hilfen gestoppt wurden, nachdem festgestellt wurde, dass durch Betrüger viele Millionen EURO in falscheHände geflossen sind.
  • Entgegen dem Öffnungsverbot hatten wir ab dem 15.2. mit den Vermietungen begonnen, Resonanz gewaltig, bis Mitte März innerhalb kurzer Zeit ausgebucht.
  • Schließung trotz funktionierendem Mietkonzept am 19.02.21
    In der Schließungsverfügung des LRA Mittelsachsen stand u.a. folgende Sätze: Ob Eintritt oder Miete, sie wollen nur in gewohnter Weise Einnahmen generieren, Mobilität durch die Vermietungsöffnung gilt es zu unterbinden, 2 Autos gleichzeitig auf Parkplatz, am Waldesrand 12 Autos von Spaziergänger.
  • Widerspruch, Eilantrag
  • Eilantrag am 05.03. abgelehnt. Sinngemäße Begründung: Wir fallen als kleines, privates Schwimmbad in einen Topf der großen Hallenbäder. Und denen ist die Öffnung und der Betrieb untersagt.
    • Wir haben weder Rutschen noch Türme, nur 1 Becken, keine Kassen oder Gastrobereich zu bieten. Wir vermieten schon seit 1999 stundenweise unser Schwimmbecken und Sauna, haben ein genehmigtes Hygieneschutzkonzept UND haben unser Mietkonzept sogar den Kontaktbeschränkungen angepasst. Aber wir dürfen nicht vermieten.
    • Macht euch einfach mal den Spaß und schaut bei EBAY KLEINANZEIGEN nach, wie viel private Saunen in und um Chemnitz vermietet werden. Mobil und stationär. Das Geschäft brummt!

Wir lassen uns nicht kleinkriegen und kämpfen weiter! Der nächste Schritt ist das OVG!

An dieser Stelle: Vielen Dank für die zahlreichen Spenden! Die meisten kennen wir, andere wiederum nicht. Großer Dank geht nach Frohburg, zu meinen ehemaligen Rettungsschwimmern und Kollegen, und an den Hort Frankenhain!!

Ebenso großes Dankeschön an die AFD-Fraktion der Stadt Frankenberg, die es als einzige Fraktion geschafft hat, uns 3x während des Lockdowns zu besuchen und uns zu fragen, wie wir das alles packen. Keine andere Fraktion hat sich blicken lassen. Erst, als durch die Presse ging, dass wir ab dem 15.02. vermieten, da wir mit dem Rücken zur Wand stehen, hat uns auch Frau Firmenich besucht. Da waren wir schon im 7. Monat der Schließung.

Ein großer Dank auch an Herrn Martin Wrobel mit seiner finanziellen Unterstützung und vielen, vielen anderen Bekannten, Freunden und unbekannten Menschen auch! Wir sehen, dass ihr mit uns um das Überleben der „Schwimmschule Hoffmann“ kämpft! Großartig!
WIR alle können jetzt nur mutig sein und Bewegung in die ganze Sache kommen lassen.

Lasst uns heute hier ein kleines Zeichen setzen. Doch diesen Mut fordern wir ganz besonders von unseren Kommunalpolitikern!

Bleibt bitte nicht so partei- und regierungstreu in euren privaten Meinungen, sondern kommt uns Bürgern endlich ein wenig näher!
Wir müssen weg von diesen Inzidenzwerten, die uns Lockdowns vorgeben, die nichts bringen! Vielen Dank!