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4. MUT-MACH-Kundgebung in Frankenberg

Danke an ca. 150 mutige Teilnehmer, die ihre Gesichte mit uns bei der 4. MUT-MACH-Kundgebung vor dem Rathaus am letzten Mittwoch, den 31.03., gezeigt haben.

Rede-/Kulturbeitrag von Rolf Pönicke als Bergmann – siehe https://ritter-harras.de/ mit einem wunderbarem Gedicht! Video wird hier bald auch folgen.

Es gab 3 offene Reden:

  • ein älterer Herr aus Hainichen
  • eine junge Mutter aus Hainichen
  • eine Krankenschwester, die auch die Woche davor bei der 1. MUT-MACH-Kundgebung in Mittweida gesprochen hatte.

Eine begnadete Sängerin aus Mittweida, Claudia, trug auch solidarisch Liederbeiträge. Es war fantastisch!

22 Mandatsträger, die über die Homepage der Stadt Frankenberg ihre Email-Adressen öffentlich gemachthaben, wurden von uns angeschrieben und eingeladen, bei unsere kommende MUT-MACH-Kundgebung eine kleine Rede vor ihren Bürgern zu halten. Dabei wurde die AFD-Franktion nicht beachtet, da sie ja sowieso immer vor Ort sind und auch schon das offene Mikrofon genutzt haben.

9 haben sich bisher zurückgemeldet – einige haben gleich abgelehnt, andere überlegen es sich. Wir waren gespannt! Bedauerlicherweise keiner der Stadträte hat sich blicken lassen und möglicherweise lockte das herrliche Wetter viele Bürger Frankenberg in den Garten.


Stellungnahme „Unsere MUT-MACH-Kundgebungen werden sehr gern von Kritikern als AFD-Veranstaltung gesehen werden“

Unser Ziel auf unseren Kundgebungen ist einfach: Mut machen!

Doch wir alle können uns auch nicht ganz von Wut und Enttäuschung
freisprechen.

Meine persönliche Enttäuschung liegt darin, dass bisher keiner unser
Volksvertreter von CDU, SPD, LINKE oder FREIE WÄHLER den Mut hatte, eine kleine Rede zu seinen Bürgern zu halten. Vielleicht aber ist es heute so weit!! Wir lassen uns überraschen.

Meine WUT hingegen steigt, wenn dann so einige unsere Mutmachkundgebungen ins falsche Licht stellen und das Ganze als AFD Wahlkampfveranstaltung deklarieren wollen.

Jetzt muss ich klare Worte finden: Wir leben in einer Demokratie! Damit darf hier JEDER die Chance nutzen, um an das offene Mikrofon zu treten. Und diese Chance darf auch JEDE Fraktion der Stadt Frankenberg gern ergreifen!

Da die AFD-Fraktion mit 3 Rednern diese Gelegenheit auf den letzten
Kundgebungen schon genutzt hat, möchte ich heute darum bitten,
unseren Volksvertretern der anderen Parteien den Vortritt zu gewähren.

22 Mandatsträger der Stadt Frankenberg haben wir mündlich und
schriftlich eingeladen, hier zu ihren Bürgern zu sprechen: Dass das
dringend nötig ist, ist offensichtlich. Denn der Unmut der Bürger zeigt
sich mittlerweile überall.

Wenn diese Möglichkeit und Einladung zu einer mutmachenden Rede
jedoch abgelehnt wird, darf man sich danach aber nicht hinstellen und
sagen „ Da spricht ja eine AFD, mit denen will ich auf keiner Bühne
stehen“! Diese Art der Begründung, ist in meinen Augen unfair,
undemokratisch und auch feige!

Bei den Stadtratssitzungen, ob öffentlich oder nicht, sitzen doch auch alle zusammen! Weil es die Demokratie so verlangt und die Wähler es so bestimmt haben. Da kann man auch nicht einfach so sagen: „Da gehe ich nicht hin, weil mir die oder die Partei nicht gefällt.“

Mit ihren bisherigen Begründungen und – in der Mehrzahl! -ihren
Nichtantworten– kurz: der Verweigerung einer Rede zu ihren Bürgern –
geben sie sich, liebe Volksvertreter, kampf- und bisslos! Sie überlassen
damit absichtlich einer in ihren Augen ungeliebten Partei die Bühne. Und das hat NICHTS mit unseren Mutmachkundgebungen zu tun, im
Gegenteil: Sie sind ja sogar EINGELADEN worden! Das basiert ganz allein auf IHREN bisherigen Ablehnungen, hier zu sprechen, liebe Stadträte!

Noch einmal zum Festhalten: Unsere Mutmach-Kundgebungen hier in
Frankenberg werden alleinig von meiner Frau und mir organisiert und
sind KEINE Kundgebungen im Wohlsinnen oder zu Werbezwecken
irgendeiner Partei!

Und gern wiederhole noch einmal unsere Einladung:

An die Stadträte und unseren BM Herr Firmenich: Haben sie Mut und treten sie hier vor ihre Bürger der Stadt Frankenberg! Sie haben es selbst in der Hand, auf diesen Kundgebungen Präsenz zu zeigen. Unsere Bürger sind verwundert und enttäuscht darüber, wie sie sich – gerade in dieser Krisenzeit – isolieren und mit ihren eigenen Meinungen abschotten. Finden sie ein paar ehrliche und mutige Worte für uns. Trauen sie sich! Wir erwarten das von ihnen!


Redebeitrag Lutz Hoffmann

Unsere Kinder hat es in dieser weltweiten Krise besonders hart getroffen. Sie müssen wie die Erwachsenen Masken tragen, werden von Freunden und Großeltern ferngehalten und dürfen nicht einmal im Freien Fußball spielen. Geschweige denn zum Geräteturnen oder zur Chorprobe gehen. Die jedoch größten Nachwirkungen dieses Endlos-Lockdowns werden gerade im Bereich des Schwimmenlernens fatale Folgen aufzeigen.

Im Coronajahr 2020 konnten laut einer DLRG-Schätzung bundesweit eine Million Kinder nicht zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden. Schon im Jahr 2017 waren die Zahlen erschreckend: In einer von der DLRG in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage kam heraus, dass damals schon 60 Prozent der 10-Jährigen nicht sicher schwimmen konnten.

Wartezeiten enorm gestiegen, bei uns von 8 Monaten auf mittlerweile
20 Monate, allein für die schon ANGEMELDETEN Kinder!

Kinder, die sich im Juni 2020 angemeldet haben, kommen wahrscheinlich nicht vor 2022 in einen Anfängerschwimmkurs. Dann sind sie schon 8 oder 9 Jahre alt. Da wird es schon mit dem Schwimmenerlernen schwierig, denn das beste Alter, um das Seepferdchen abzulegen, liegt bei 6 Jahren. Von den Jahrgänge 2014 – 2017 wird nur ein Bruchteil der Kinder regulär Schwimmen erlernen können. Schulschwimmen wird nach wie vor extrem vernachlässigt, Folgewirkungen verheerend.

Was muss das in Zukunft für ein Badeurlaub sein: 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, mit dem Wissen: Meine Beiden können nicht schwimmen! Vielleicht haben sie noch nicht einmal die Wassergewöhnung hinter sich und haben eine riesige Angst, überhaupt in den Pool oder in den See zu gehen. Ein Badeurlaub, wo die Eltern in Sorge leben müssen und im Dauerstress sind, da ihre Kinder ertrinken könnten, ist alles andere als erholsam!

Vizepräsident vom Deutschen Schwimmverband (DSV) Wolfgang Hein appellierte schon im Sommer 2020: „Wir sehen besonders im Bereich des Schwimmenlernens große Gefahren. Kinder, welche in diesem Jahr keinen Kurs besuchen können, werden es vermutlich im nächsten Jahr versuchen, was dazu führen wird, dass es nicht genügend Kurse und vor allem nicht genügend Wasserfläche gibt, um den Ansturm zu bewältigen. Es gibt schlichtweg nicht genug Kapazitäten, damit alle Kinder unterrichtet werden können. Bund und Länder müssen sowohl jetzt als auch in der Zukunft die finanziellen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Deutschland nicht zum Nichtschwimmerland wird!“

Passiert ist in dieser Hinsicht nicht viel. Die Bäder in Sachsen bleiben
auch für den wichtigen Schulschwimmunterricht geschlossen. Etwas ganz aktuelles aus dem Bundesland Schleswig-Holstein: Und das macht Mut!:

Die Landesregierung hat eine Neufassung der Corona-
Bekämpfungsverordnung ab dem 29. März beschlossen. Die neuen Regelungen gelten beispielsweise für Schwimmkurse: Ab dem 1. April können die zuständigen Gesundheitsämter die Öffnung von Bädern für Gruppenschwimmkurse für Kinder bis 14 Jahre erlauben.

Zudem dürfen wieder bis zu zwei Übungsleiter Kindersportgruppen
beaufsichtigen. Bislang war dies nur einer Betreuungsperson erlaubt. Der Betrieb von Schwimm- und Spaßbädern ist zwar weiterhin untersagt, die zuständige Behörde kann jedoch neben der Nutzung von Schwimmbädern durch Berufssportler, Kaderathleten, Rettungsschwimmern sowie deren Trainern nun auch Gruppen-Schwimmunterricht für Kinder zulassen.

Es wird Zeit, dass so etwas endlich auch in Sachsen Einzug hält! Wir sind sofort startklar, um das Schulschwimmen in unserem Schwimmbecken zu ermöglichen!

Allein und ohne Hilfe können wir den Ansturm auf unsere privaten
Schwimmkurse nicht annähernd abfangen. Ein Pilotprojekt in Hamburg macht es aber vor: Dort haben sich Schulen und private Schwimmschulen zusammengeschlossen und halten gemeinsam Schwimmkurse für die Anfänger ab! Selbst an den Wochenenden! Das ist doch genial, oder?

Wir werden dahingehend in den nächsten Tagen dem Schul- und
Landratsamt einen Vorschlag machen: Nach den Ferien könnte der
Schulschwimmunterricht SOFORT bei uns losgehen. Wir MÜSSEN und WOLLEN endlich zum Wohle unserer Kinder handeln!

Die Schulen sollen nun am 12. April wieder öffnen. Mit Pflichttestungen, Maskenpflicht ab der 5.Klasse sogar während des Unterrichts, evtl. alles weiterhin im Wechselunterricht. Doch Schwimmschulen wie wir bleiben nach wie vor geschlossen. Wir sind doch auch eine Schule, oder? Eine Schule für das lebenswichtige Schwimmenlernen! Eine Rückenschule! Eine Schule für die Gesunderhaltung! Warum sind wir nicht systemrelevant? Selbst unser Kaffeeröster aus Döbeln, der Nicolas, ist systemrelevanter als wir!

Nicht nur für Schwimmkurse, auch für die Freizeitgestaltung von Familien könnten wir etwas tun und damit allen ein wenig Alltag und Freude geben! Gerade in diesen Zeiten!

3 Sätze von Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzteverbandes:
„Ich glaube nicht, dass der harte Lockdown uns weiterhilft. Bis zum 18.
April ist die Mutante nicht verschwunden. Wir werden das nicht aushalten als Bevölkerung.“

Und DESWEGEN stehen wir heute hier! Wir halten das alles nicht mehr aus!!

Liebe Frankenberger, schaut nicht mehr weg, nehmt nichts mehr
stillschweigend hin! Äußert euch überall, wo es geht – auch hier auf
unseren Kundgebungen! Teilt eure Ängste, eure Enttäuschungen mit.
Nutzt das offene Mikrofon und lasst eure ehrlichen Worte heraus, so
dass sie auch von allen gehört werden können! DAS nenne ich Mut!